1.Frauen - "Tiefpunkt" gegen den Tabellenzweiten LHC Cottbus
Anders lässt sich das Spiel am vergangenen Sonntag, den 03. März 2019, beim Lausitzer HC Cottbus leider nicht beschreiben. Beim Duell zwischen Tabellenzweitem und -zehntem in der Brandenburg-Liga sah es zu keiner Zeit nach einer ausgeglichenen Partie aus.
Trotz entsprechenden Bemühungen musste der kleine Kader der 1. Frauen vollständig ohne die Unterstützung der Nachwuchsspielerinnen auskommen. Zur Stelle waren aber Marthe Busch und – zum ersten Mal für die 1. Frauen und dann mit drei Treffern vom Feld gleich erfolgreichste Werferin – Kristin Moritz von den 2. Frauen des HSV, die auf die Teilnahme an der zeitgleich stattfindenden Partie ihrer eigenen Mannschaft verzichteten. Eine ehrenwerte Entscheidung!
Aber die permanent fluktuierende Spielbesetzung wirkte sich an diesem Sonntag mit brutalen Konsequenzen aus. Ideenlosigkeit in der Offensive und Zurückhaltung in der Abwehr waren von Spielbeginn an augenfällig und durchzogen das gesamte Spiel. Wie schon in Altlandsberg war wieder der ungewohnte Klister eine Behinderung, entschuldigt aber kaum dafür, dass die Falkenseerinnen reihenweise mehr mit dem Ball um sich warfen als aufs Tor, wie Cheftrainer Adam Fabinski das Leid zynisch, aber zutreffend, illustriert. Enorme Hilfe erhielt die Cottbusser Schlussfrau obendrein vom stark beanspruchten Aluminium.
Die übermäßigen Schwächen im Angriffsspiel, die in Ballverlusten resultierten, nutzte Cottbus ohne Unterlass aus und ging zur Pause mit 17:7 in Führung.
Es wäre an der Zeit gewesen, sich schadensbegrenzend zu betätigen, aber eine spielerische Verbesserung fand in der 2. Halbzeit nicht statt. Erst nach acht gespielten Minuten wurde wieder ein Tor erzielt – über elfeinhalb Minuten nach dem letzten. Und es wurden auch nur noch vier weitere.
Nicht die Niederlage an sich, aber die Höhe des Rückstandes ist freilich noch anderen Faktoren zuzuschreiben: Die Cottbusserinnen, denen sich die Falkenseerinnen körperlich ohnehin unterzuordnen hatten, agierten überdies aggressiv bis rücksichtslos und teilweise schlechthin unsportlich. Mehrmals hätten die Unparteiischen guten Gewissens sogar Disqualifikationen aussprechen können, wie auch ein als Zuschauer anwesender Schiedsrichter bestätigte. Stattdessen wurde das saubere Falkenseer Spiel geradezu verhöhnt, indem nur eine einzige Zweiminutenstrafe gegen Cottbus ausgesprochen wurde (auf Falkenseer Seite war es auch eine) und Cottbus sechs Strafwürfe zugesprochen bekam (von denen vier pariert wurden!), bei nur vieren auf Falkenseer Seite.
Angesichts eines Endstandes von 29:12 muss ganz klar von einer indiskutablen Leistung gesprochen werden, aber auf den Tiefpunkt folgt der Aufschwung! Im Training mit Videoanalyse gilt es für Spielerinnen und Trainer, das Debakel sofort abzuhaken und zu vergessen (denn aus den Fehlern, die hier gemacht wurden, ist absolut nichts zu lernen). Solche Spiele unterlaufen über die Länge einer Saison vielen Mannschaften – zum Glück im Unglück diesmal nicht bei einem direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Die Rückrundenspiele gegen die drei Tabellenführer Angermünde, Altlandsberg und Cottbus sind jetzt absolviert.
Damit kann die gesamte Konzentration auf bevorstehende Aufgaben gerichtet werden: Nach einem spielfreien Wochenende, welches guttun wird, geht es für die 1. Frauen des HSV Falkensee am 16. März 2019 um 16:30 im Heimspiel gegen HSC 2000 Frankfurt (Oder) wieder um wichtige Punkte im Abstiegskampf – hoffentlich mit der großartigen und unerschütterlichen Unterstützung der Fans in der Stadthalle – nur der HSV!
Es spielten für den HSV Falkensee 04
Anne Diderich, Vivian Hanratty (TW); Marthe Busch (1), Ruby Miketta (3/1), Melina Schiller, Nadine Raschke, Josefina Zimmermann (2), Lisa Nicolai, Laura Schulz (1) und Kristin Moritz (3).
Auf der Bank
Jörg Starke, Adam Fabinski und Tobias Göttsche.