Auf an die Weser!!! – ein Erlebnisbericht der D1 beim Weser Cup 2018
Auf an die Weser!!! – ein Erlebnisbericht der D1 beim Weser Cup 2018
so hieß es am 18.05. um 15h an der Stadthalle für die Spielerinnen der E- und jüngeren D-Jugend des HSV 04. Eingeladen wurden wir vom SV Werder Bremen zum Pfingstturnier. Klassenfahrtcharakter hieß es an der ein oder anderen Stelle, da insgesamt über 30 Mädchen mit ihren Trainern und Betreuern mit dem Reisebus in die Hansestadt fuhren. Mit einer Pause erreichten sie gegen 20.30h das gepflegte und sehr ordentliche Schullandheim „Naturerlebnishaus am Buchenholz“ in Hepstedt, in einer wunderbaren und ruhigen Lage, wo sich Fuchs und Hase noch gute Nacht sagen.
Mit ein wenig Bewegung wurde der Tag schließlich beendet und die Nachtruhe eingeläutet, die die eine oder andere mehr oder weniger einhielt, Klassenfahrtcharakter halt. Am nächsten Tag musste ja schließlich früh aufgestanden werden, um zu frühstücken, Sportmaterial einzupacken und zum Weser-Cup 2018 aufzubrechen.
(Stimmung am ersten Abend schon mal super)
Schnell noch ein Brötchen, eine Trinkflasche einpacken, bloß nichts auf die Spielkleidung kleckern, ach ja da war ja noch das Mannschaftsfoto
…viel Trouble bis zur Abfahrt nach Bremen, zur Klaus Dieter Fischer – Halle des SV Werder. Die knapp 45 Minuten wurden nochmal für ein kleines Nickerchen genutzt und dann waren wir da. Leider wurden die E Mannschaft und die beiden D Mannschaften für die Vorrunde auf zwei Hallen aufgeteilt. Somit wurden die Fans um die hälfte ihrer Lautstärke gebracht. Macht nichts, es muss auch so gehen. Unsere neun Spielerinnen wurden durch zwei ehemalige Spielerinnen der E-Jugend unterstützt und durch ein kleines Talent der Minis.
Also rein ins Turnier, zwei Gruppen à 4 Mannschaften, Spielzeit 20 Minuten am Stück ohne Time-Out, zum Weiterkommen sind 2 Siege also Pflicht, mal sehen wie stark unsere Gegner sind, wie konzentriert wir insbesondere sind.
Erstes Spiel gegen die HR Oldenburg, einer Auswahl der Oldenburger NuLiga wD, die mit zwei Mannschaften zu diesem Turnier antrat. Und es hieß mal wieder „guten Morgen Falkensee“, noch nicht jeder wach??? Ein glückliches 13-9 zum Start, noch Sand im Getriebe, Passspiel verbesserungswürdig, Abschlüsse unkonzentriert, egal Mund abwischen – Sieg geholt.
Pause. Die Erwärmung nochmal nachgeholt, vor dem ersten Spiel nahezu keine Zeit dafür gehabt.
Das zweite Spiel gegen den Charlottenburger HC und einen alten Bekannten. Und die Mädels zeigten ihre Stärken aus der zurückliegenden Spielzeit gegen einen völlig und in jeder Beziehung überforderten Gegner, schönes Passspiel, konzentrierte Abschlüsse, starke Defensive – Summa Summarum: 28-0. Halbfinale sicher!
Gelungener Tor-Abschluss!
Pause. Das kommt noch öfter vor…:-)
Drittes Spiel gegen die JSG TVL/LTS Spaden, nochmals ein dankbarer Gegner zum Einspielen. Soweit ein ansehnliches Spiel mit 21-0 mit dem traurigen zwischenzeitlichen Ereignis, dass sich eine unserer Spielerinnen, die sich bis dahin sehr gut und diszipliniert ins Turnier arbeitete und eine „Bank“ war, ohne gegnerische Einwirkung sehr schwer am Sprunggelenk verletzte und mit einem Krankenwagen in die nahegelegene Klinik gebracht werden musste – Schock!
Pause. Umzug in die Klaus Dieter Fischer Halle in der Nähe zum Halbfinale. Wieder Wartezeit, dabei ständiger Kontakt zu unserer Spielerin in der Klinik. Erstversorgung erfolgt, abholen, sie will ihre Mannschaft anfeuern.
...wie nutzt man eine Pause? Angst ablegen und Mut zeigen in 38m Höhe, nichts für Trainer...
Nach einer langen Pause stand das Halbfinale gegen HR Mitte Niedersachsen an, wieder eine Auswahlmannschaft und eine sehr hart an der Grenze spielende, wie unsere 2.D bereits erfahren musste. Wieder in Bewegung kommen, die Spielerinnen werden müde, langer Vorabend, 3 Spiele in den Knochen, lange Pause zwischen Vorrunde und Halbfinale. Los geht’s: 0-1, Ausgleich, 1-2, Ausgleich, 2-3, Ausgleich, Ball erobert, die Chance in Führung zu gehen, guter Spielzug, müder Abschluss, man man man. Sehr raue Zweikämpfe der Niedersachsen, wieder eine Verletzte, die Alternativen werden immer dünner. Zwischenzeitlicher Stand 6-9, noch 3 Minuten und ein langer Ball für einen schnellen Konter der Niedersachsen, das war`s. Nein, super Stellungsspiel der Defensive, Ball abgefangen, eigener schneller Gegenzug – Toooooooooor. Falkenseer Anhang wird immer lauter, peitscht die Mannschaft nach vorne. Defensive antizipiert wieder großartig, unser Ballbesitz, gutes Passspiel, Absprung und vorbeigeflogen, Spielerin samt Ball. 2 Minuten Niedersachsen, 7-Meter Falkensee!!!! Jetzt Nerven behalten, Spannung steigt – Tor!!!!!!!!!! unglaublich 8-9. Da geht noch was…Wieder einen Angriff super abgefangen, Konter – Tor, Ausgleich. Niedersachsen überzeugt nur noch durch hartes Spiel, verwechselt Handball mit Ringen. Unsere Mädels lassen sich nicht mehr beeindrucken und ackern, rennen um ihr Leben, obwohl sie schon auf dem Zahnfleisch krauchen. Wieder ein super vorgetragener Angriff und jaaaaa 10-9 für Falkensee…Nur noch Sekunden, Angriff Niedersachsen, schnell, unsere Defensive pennt einen Moment, Niedersachsens Spielerin springt ab, technisch super vorgetragener Sprungwurf, der Ball geht mit Wucht aufs Tor, alle sehen den Ball drin, bis auf unsere Torhüterin. Sie kriegt noch die Hand an den Ball und lenkt ihn über die Latte – Abpfiff – Finale!!!!!
Es darf gejubelt werden!!!!!
Unfassbar…ein gehoffter, aber zwischenzeitlich gefährdeter Einzug ins Finale. Fast alle Spielerinnen angeschlagen, Knie, Sprunggelenk, Erschöpfung…und jetzt nochmal die Oldenburger Auswahl vor der Nase. Letzte Einzelgespräche, Motivationsgeschick war gefragt, nach den Trainern haben sich die Spielerinnen nochmal selbst zusammengenommen und miteinander gesprochen, nochmal alles geben.
Anpfiff Finale. Es wird schwer, die Halle tobt, alle Zuschauer bringen Stimmung. Die Oldenburger werden wie die Falkenseer nach Vorne gepeitscht. Das Spiel halbwegs ausgeglichen. Wir hoffen nur, dass die Mädels ihre Verletzungen für diese 20 Minuten im Griff haben. Wir legen vor, patzen in der Defensive, legen wieder vor…bis zum 5-5 läuft das Spiel so. 7-Meter für Oldenburg…Spannung pur…gehalten!!! Gegenangriff schön vorgetragen, Sprungwurf…und unsere Spielerin samt Ball fliegt durch den Sechser….rote Karte, 7-Meter…………Tor!!! Die entscheidende Spielsituation, die Falkenseer Mädels wachsen über sich hinaus. 6-5, 7-5, 8-5. Hintereinander weg getroffen und in der Defensive unglaublich abgeklärt, alle Angriffe die folgten wurden abgefangen oder von der Torhüterin vereitelt…die Sekunden werden runtergezählt…3…2…1…ABPFIFF!!! Turniersieg – alle Spielerinnen der Falkenseer Mannschaften liegen sich in den Armen, Tränen fließen, vor Schmerzen wie auch vor Freude, ein einziges weiß-blaues Meer tobt auf dem Hallenboden.
Ja, auch ein Trainer darf mal vor Freude eine, in Zahlen: 1, Träne vergießen:-)
Eine Spielerin bei diesem Turnier hervorzuheben würde der Mannschaftsleistung nicht gerecht werden, jede Spielerin wuchs über sich hinaus und ging über ihre Grenze hinaus. Eine so starke Willensleistung ist mehr als nur respektabel und lässt in die neue Saison sehr optimistisch hineinschauen. Glückwunsch an die gesamte Truppe!!!
Der verdiente Sieger des Weser Cup 2018 wD
- toller Tag mit einigen Wehmutstropfen bzgl. der Verletzten. Aber für diesen Moment wurde mal alles ausgeschaltet. Rückkehr ins Schulland-heim. Gemeinsames Grillen auf dem Programm, alle Spielerinnen gemeinsam am Feiern und Spielen, ganz gleich in welcher Mannschaft sie eingesetzt waren, es gab nur noch eine Falkenseer „Reisegruppe“ – so wünscht man es sich, wenn Mannschaft so vorbildlich gelebt wird, sowohl auf dem als auch neben dem Platz. ...jede Situation wird für ein kleines Training genutzt
Die Turniersiege krönten eine gelungene Fahrt, in der „Teamgeist“ ein noch wichtiger Aspekt war.
An dieser Stelle nochmals vielen Dank an alle Spielerinnen, die daran teilnahmen, Ihr habt Euch und den Verein sportlich wie auch im Verhalten großartig präsentiert.
Bericht von: Lukas Ligier und Sebastian Röding
Unser Aufgebot beim Turnier: Laura Ligier, Josephine Gonsior, Alissa Stoye, Maya Steiniger, Charly Kühnaß, Sara Brandt, Nele Strobel, Isabelle Lohrenz, Pia Luther, Lea Bärwaldt, Vivi Bärwaldt, Nike Ligier
(das beschriebene weiß-blaue Meer)
Bild zur Meldung: Auf an die Weser!!! – ein Erlebnisbericht der D1 beim Weser Cup 2018